Silvia Stolzenburg – Das Reich des Teufelsfürsten

AutorSilvia Stolzenburg
TitelDas Reich des Teufelsfürsten
SerieDer Teufelsfürst Band 2
Seitenzahl458
VerlagBookspot
ISBN978-3-937357-86-7
Bewertung

Achtung: Diese Rezension enthält kleinere Spoiler zu Der Teufelsfürst

Inhalt
Walachei, 1456: Nach acht Jahren im Exil ist Vlad Draculea in seine Heimat zurückgekehrt, wo seine Geliebte Zehra und sein Sohn Carol in einem Kloster auf ihn warten. Doch nicht jeder ist mit seiner Einsetzung als Woiwode einverstanden, weshalb es Gegenkandidaten gibt. Durch Gewalt versucht er, Aufständische einzuschüchtern und so seine Stellung zu behaupten.
Ulm, zur selben Zeit: Utz und seine Frau Sophia haben zwei wundervolle Söhne, doch ihre Ehe ist nicht glücklich, ist sie doch unter Zwang geschlossen worden. Nun sind die beiden Jungen in einem Alter, da sie einen Beruf erlernen müssen. Doch während Hans in die Fußstapfen des Vaters treten mag, interessiert sich Jakob eher für die Kunst…

Meine Meinung
Ursprünglich hatte Silvia Stolzenburg eine Trilogie über Vlad Draculea geplant, doch ist daraus jetzt doch nur ein Zweiteiler geworden, der mit diesem Band abgeschlossen wird. Dieser Band spielt acht Jahre nach dem Vorgänger, dennoch ist es empfehlenswert, diesen gelesen zu haben, da es keine Rückblicke gibt und bekannte Personen nicht neu charakterisiert werden. Ohne dieses Vorwissen fällt es sehr schwer, in den Roman einzusteigen
Die Handlungsstränge, die schon im ersten Band begonnen wurden, werden auch hier weitergeführt, wenn auch erst acht Jahre später. Somit ist auch dieses Buch eine indirekte Fortsetzung der Ulm-Trilogie. Und dies ist auch schon mein größter Kritikpunkt.
Warum gibt es diesen Handlungsstrang um Utz und Sophia? Deren Geschichte hat kaum Überschneidungen mit dem Leben des Mannes, der als Pfähler in die Geschichte eingegangen ist, und die paar Berührungspunkte, die es gibt, haben keinen Einfluss auf die weitere Handlung. So taucht an einer Stelle ein Ring auf, und ich habe die ganze Zeit über erwartet, dass dieser noch eine größere Rolle spielt. Stattdessen wird er nur noch einmal in einem Nebensatz erwähnt.
Wenn nun dieser Handlungsstrang für sich genommen interessant gewesen wäre, hätte er wenigstens noch seine Berechtigung gehabt, doch auch wenn er ganz nett war, war er doch einfach zu oberflächlich, um mich zu berühren.
Die Handlung um Vlad Draculea konzentriert sich stark auf fiktive Charaktere. Zunächst geht es im Wesentlichen um seine Beziehung zu Zehra und zu seinem Sohn Carol, den er gerade erst kennen lernt. Es wird beschrieben, wie sehr er sich dazu zwingt, keine Gefühle zu zeigen, wie wichtig ihm das Bild, das andere von ihm haben, tatsächlich ist. Zwar wird dadurch die Grausamkeit Vlads deutlich, doch ist mir die historische Person des Vlad Draculea nicht wesentlich näher gebracht worden. Es wird Grausamkeit an Grausamkeit gereiht, welche zum Teil auch überliefert sind, doch Begründungen gibt es eher wenige.
Viele Episoden aus Vlads Leben werden nur sehr oberflächlich gestreift, zum Teil nur in einem Nebensatz angesprochen.
Für mich zudem nicht ganz verständlich waren die Zusammenhänge, die immer wieder zum Konflikt mit Kronstadt und Hermannstadt geführt haben, dabei sind es doch gerade solche Hintergründe, die mich an historischen Romanen sehr interessieren.
Dennoch habe ich das Buch mit Spannung gelesen, schließlich wollte ich wissen, wie es mit Vlad weitergeht, denn bisher wusste ich so gut wie nichts über diesen Mann. Das Ende selbst war für mich allerdings ein wenig überraschend, bleiben doch so einige Fragen offen, auch wenn im Nachwort einige davon wieder beantwortet werden.

Fazit
Dieser Roman konnte mich leider nicht überzeugen. Zu viel Gewicht wurde hier auf fiktive Personen und andere Handlungsstränge gelegt, zu wenig über Vlad selbst erzählt. Vielleicht sollte dies als Kontrastprogramm zu den extrem blutigen Taten des Pfählers dienen, doch war es für mich eben einfach unnötig. Schade eigentlich, denn die Szenen, in denen der historische Vlad durchblickt, waren für mich doch sehr interessant.

Vielen Dank an Leserunden.de und den Bookspot-Verlag für das Leserunden-Exemplar!

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