Alice Borchardt – Die Königin der Wälder

AutorAlice Borchardt
TitelDie Königin der Wälder
OriginaltitelBeguiled
ÜbersetzerSusanne Tschirner
SerieChantalon Band 2
Seitenzahl717
VerlagBastei Lübbe
ISBN3-404-14567-4
Bewertung

Inhalt
Frankenreich, 10. Jahrhundert: Bischof Owen, seiner Frau Elin und den Bürgern der Stadt Chantalon ist es gelungen, eine Bedrohung für die Stadt abzuwenden.
Doch die Wikinger interessieren sich noch immer für Chantalon, und deren Anführer Haakon hat es speziell auf Owen und seine Frau abgesehen.
Alleine können die Bewohner der Stadt die Wikinger nicht besiegen, doch da erhält der Bischof einen Brief von seinem Vater, der ihm Hilfe in Aussicht stellt, allerdings unter einer Bedingung, die Owen und Elin zu entzweien droht. Dennoch macht sich Owen auf den Weg, um die Stadt und die Bewohner zu retten.
Haakon nutzt die Situation gnadenlos aus. Doch da sind ja immer noch Elin und die Haustruppe des Bischofs, die für Ordnung sorgen…

Meine Meinung
Dieser Roman ist die Fortsetzung zu Die Mauern von Chantalon, dem Debüt-Roman der Schwester von Anne Rice. Während der erste Band noch massive Schwächen aufweist, an dem man das Erstlingswerk erkennen kann, ist dieser zweite schon wesentlich ausgereifter.
Gab es im ersten Band ständig Widersprüche und Ungereimtheiten, die einem umso mehr ins Auge gesprungen sind, je mehr es davon gab, sind mir hier keine aufgefallen, die das Lesevergnügen geschmälert hätten. Auch sprachlich ist dieser zweite Band besser gelungen. Habe ich beim ersten Band insbesondere den Satzbau innerhalb der wörtlichen Rede bemängelt, ist mir diese hier nicht negativ aufgefallen. Es gibt ein paar kleine sprachliche Schnitzer, über das messerscharfe Messer habe ich zum Beispiel schmunzeln müssen, doch sind sie hier weniger auffällig. Und während der erste Band inhaltlich nicht viel hergegeben hat und es abwechselnd um Sex, Kampf und ein wenig Mystik ging, liest sich dieser Band interessanter und abwechslungsreicher. Mir sind wesentlich weniger Sexszenen aufgefallen, die zudem auch besser in die Geschichte gepasst haben und dabei angenehmer beschrieben waren. Kampfszenen gibt es zwar weiterhin viele, doch auch diese gefallen mir hier wesentlich besser.
Dennoch fand ich die Handlung nicht immer logisch, insbesondere, was Owens Reise und die dort erlebten Abenteuer angeht. Wie kommt er so schnell in die Bretagne? Er hat doch nur einen Tunnel durchschritten. Was hat es eigentlich jetzt wirklich mit dem Königspaar auf sich? Warum kann Elutides ihm die Krone anbieten, und wer ist er überhaupt? Und was soll das mit der Jagd? Es gab zwar Andeutungen, aber anscheinend habe ich sie nicht verstanden, oder es sollte wirklich so geheimnisvoll bleiben.
Langweilig fand ich die Szenen, in denen Haakons, Elsbeths und Ivors Lebensgeschichten erzählt werden – ich wollte doch wissen, wie es mit Owen, Elin und der Stadt weitergeht und keine Sympathien für die Feinde entwickeln.
Um einen Überblick über die ganzen Charaktere zu behalten, die im ersten Band größtenteils Schlag auf Schlag eingeführt wurden, gibt es hier ein Personenregister, so dass zumindest ein gewisser Überblick vorhanden bleibt.
Das Ende ging mir ein wenig glatt, auch wurden meiner Meinung nach nicht alle Fragen geklärt, nicht alle Fäden verknüpft. Dennoch ist es durchaus zufriedenstellend, die wichtigsten Dinge zumindest sind geklärt.

Fazit
Wesentlich besser als der erste Band, allerdings immer noch einige Schwächen, und die Geschichte an sich ist nicht immer logisch und überzeugend.

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