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Bernard Cornwell – Der Erzfeind

AutorBernard Cornwell
TitelDer Erzfeind
OriginaltitelHeretic
ÜbersetzerClaudia Feldmann
SerieDie Bücher vom heiligen Gral Band 3
Seitenzahl447
VerlagRoRoRo
ISBN978-3-499-25835-0
Bewertung

Inhalt
Frankreich, 1347: England schließt mit Frankreich einen Waffenstillstand, doch Thomas hat den Gral noch immer nicht gefunden. Außerdem will er auf seine Rache nicht verzichten. Und so begibt er sich mit seinen Freunden Guillaume d’Evecque und Robbie Douglas sowie ein paar Soldaten in die Gascogne, dem letzten bekannten Ort, an dem der Gral aufbewahrt wurde. Thomas hofft, dadurch auch seinen Vetter Guy Vexille anzulocken, der sich ebenfalls auf der Suche nach dem Kelch befindet.
In der Gascogne angekommen, nimmt der kleine Trupp bald eine Festung ein. Dort im Kerker befindet sich eine Frau, die als Ketzerin zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde…

Meine Meinung
Haben mir die ersten beiden Bände der Reihe noch recht gut gefallen, hat mich dieser abschließende Band nur noch mittelmäßig unterhalten. Und so ist es ganz gut, dass die Reihe nun zu Ende ist, auch wenn es mit 1356 noch einen Einzelband um Thomas of Hookton gibt.
Dabei ist dieser Roman gar nicht mal weniger spannend als die ersten beiden Bände. Er beginnt schon direkt mit einem Kampf, und auch zwischendurch gibt es immer mal wieder unerwartete Wendungen.
Doch schon die Wendung ziemlich früh im Buch, als Thomas auf die verurteilte Ketzerin trifft, hat mich nicht sehr überzeugt. Auch wenn Zweifel an dem Schuldspruch angemessen sind, ist es Thomas‘ Reaktion, mit der ich nicht zufrieden bin. Plötzlich stellt er die hübsche Frau über seine Freundschaft zu Robbie und gleichzeitig über seinen lange gehüteten Wunsch, Bogenschützen anzuführen. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass hier nicht mit dem Kopf gedacht wurde… Vielleicht gehöre ich hier auch einfach nicht zur Zielgruppe.
Interessant fand ich, dass hier die Verfolgung der Beginen durch die Inquisition angesprochen wurde. Leider wird nur oberflächlich auf das Thema eingegangen, so dass mir ohne Vorwissen wohl nicht klar gewesen wäre, was Beginen nun eigentlich sind und was sie in den Augen der Inquisition so gefährlich macht.
Das Ende passt zu der Geschichte, so etwas in der Art hatte ich auch schon erwartet. Jedoch läuft es einfach für mein Empfinden zu glatt darauf hinaus, fast alle Probleme werden auf einen Schlag erledigt, aber auch der Tod einer wichtigen Figur wird fast beiläufig abgehandelt. Das fand ich dann doch schade, hier hätte ich einfach noch mehr erwartet.
Kämpfe und ausführliche Schlachtenbeschreibungen waren in den anderen Bänden ein wichtiges Element und gehört zu Büchern von Bernard Cornwell einfach dazu. Und so gibt es auch hier so einige Kampfhandlungen. Da es sich aber um Thomas‘ Kleinkrieg handelt, sind es meist kleinere Scharmützel, die hier beschrieben werden, die entsprechend nicht historisch belegt sind. Typisch Cornwell ist aber auch die verwendete Sprache, in der Flüche und Beschimpfungen besonders in Kampfsituationen keine Seltenheit sind.
Wie immer freut es mich, dass ein Nachwort darüber informiert, welche Ereignisse den Tatsachen entsprechen und welche Cornwells Phantasie entsprungen sind.

Fazit
Leider konnte dieser Roman meine zugegebenermaßen recht hohen Erwartungen nicht erfüllen. Dennoch kommt die Trilogie zu einem Abschluss, der zu der Geschichte passt.