Dagmar Trodler – Die Totenfrau des Herzogs

AutorDagmar Trodler
TitelDie Totenfrau des Herzogs
SerieIma von Lindisfarne Band 2
Seitenzahl416
VerlagBlanvalet
ISBN978-3-442-37584-4
Bewertung

Achtung: Diese Rezension enthält kleinere Spoiler zu Die Rose von Salerno!

Inhalt
Salerno, 1085: Nach ihrer abenteuerlichen Reise nach Rom einige Monate zuvor hat sich Ima dazu entschlossen, in Salerno zu bleiben und ihr Wissen um die Heilkunst zu vermehren. Und so ist sie bei der Ärztin Trota in die Lehre gegangen, die unter anderem auch die Herzogin Sicaildis behandelt. Währenddessen hat Gérald de Hauteville, ein Ritter niederer Herkunft, sich darum bemüht, ein Lehen zu erhalten, um standesgemäß um Ima freien zu können.
Doch während eines Krankenbesuchs bei der Herzogin trifft die Nachricht ein, dass Robert Guiscard, der Herzog von Apulien, im Sterben liegt, und Sicaildis befiehlt Ima, sie als Totenfrau zu begleiten…

Meine Meinung
Für diesen zweiten Band der Dilogie empfiehlt es sich sehr, den ersten Band, Die Rose von Salerno, gelesen zu haben. Zwar gibt es einige wenige Erläuterungen darüber, was zuvor passiert ist, doch sind diese spärlich gesät. Und so kann ich mir gut vorstellen, dass es nicht gerade einfach ist, ohne Vorwissen die Beziehungen zwischen den Personen zu durchschauen.
Gab es am Ende des ersten Bandes Andeutungen, dass es für Ima und Gérald eine gemeinsame Zukunft geben könnte, zeigt sich hier schon auf den ersten Seiten, dass es noch immer massive Probleme gibt, die zwischen den beiden stehen.
Ima hat sich in der Zwischenzeit nicht verändert, sie ist noch immer die hilfsbereite junge Frau, die ihren zusätzlichen Finger gut einzusetzen weiß. Zudem ist sie ein wenig widersprüchlich, was ihren eigenen Status angeht. Sie hat keine Probleme damit, sich von Menschen niedrigen Standes ansprechen zu lassen, auch lässt sie nicht immer erkennen, dass sie selbst hoch geboren ist. Nur selten, und besonders dann, wenn es um Gérald geht, lässt sie dies durchblicken.
Und Gérald selbst hat ebenfalls nichts dazugelernt. Obwohl er verliebt ist und ein Leben mit Ima aufbauen will, kann er nicht vom Alkohol und den käuflichen Frauen lassen. Dennoch ist liebenswürdig und versucht oft, das Richtige zu tun, auch wenn er sich nicht immer allzu geschickt anstellt und die Probleme dadurch nur vertieft.
Die meisten anderen Charaktere sind dagegen eher stereotyp beschrieben, allerdings bleibt ihnen auch in der Regel nicht allzu viel Raum, um sich überhaupt entwickeln zu können.
Auf diesen gut 400 Seiten passiert sehr viel, die Handlung ist dabei überwiegend spannend beschrieben. Dabei könnte ich mir auch vorstellen, dass das meiste so oder ähnlich hätte passieren können. Das Ende kommt ziemlich abrupt, gerne hätte ich noch mehr über bestimmte Dinge erfahren. Dennoch ist die Geschichte so doch passend und glaubhaft abgeschlossen worden.
Die Sprache ist schon wie im Vorgängerband teils sehr poetisch, teils eher nüchtern, aber in der Regel gut zu lesen. Hier kommen wieder vermehrt Sätze und einzelne Wörter aus anderen Sprachen vor, die, wie schon in der Waldgräfin-Trilogie, im Anhang übersetzt werden. Zwar ist dies lobenswert, dennoch hätte ich gerne darauf verzichtet und dafür weniger dieser Sätze im Buch gefunden, die doch den Lesefluss stark ausbremsen. In Die Rose von Salerno ging es doch auch ohne…

Fazit
Der Roman hat mir gut gefallen, ohne Vorkenntnisse würde ich ihn jedoch nicht empfehlen. Vielmehr würde ich beide Bände zusammen als ein Buch betrachten. Wer sich für das Leben Robert Guiscards interessiert und den Schreibstil der Autorin mag, könnte seine Freude mit dieser Dilogie haben.

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